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Der Journalistenblog der Studierenden der FHM-Außenstelle Köln

„Letztlich geht es beim Streetball doch auch nur ums gewinnen“

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Für Streetballer ist ihr Sport mehr als das. Mode, Musik und Lifestyle machen das Spiel, das vor gut 15 Jahren den Weg aus den USA nach Europa fand, inzwischen auch in Deutschland zu einer unverwechselbaren kulturellen Bewegung. Auf einigen der knapp 40 Plätze in Köln hat sich im Laufe der Jahre eine eigenständige Bewegung entwickelt – 221online blickt auf die Streetball-Szene der Domstadt.

Seltenes Bild: Patrick hat einen Korb für sich alleine. (Foto: A. Lebeda)

Seltenes Bild: Patrick hat einen Korb für sich alleine. (Foto: A. Lebeda)

Von Daniel Krettek und Andreas Lebeda

KÖLN. „Streetball bedeutet für mich Freiheit und Kreativität“, erzählt der 24-jährige Patrick aus Köln mit leuchtenden Augen. „Unter freiem Himmel, ohne Trainer und ohne starre Regeln entwickelt das Spiel erst seine wahre Schönheit. Es gibt niemanden, der dir vorschreibt, was du zu tun hast – du hältst dein Schicksal also in den eigenen Händen.“

Als Mitte der 90er-Jahre die Streetball-Bewegung aus dem Mutterland des Basketballs über den Atlantik an die Küsten des europäischen Kontinents schwappt, kennt man hierzulande im Grunde nur den Vereinsbasketball. Wer auf dem Freiplatz „zockt“, spielt in aller Regel auch im städtischen Verein. Den Stein ins Rollen bringen damals die legendären AND1-Mixtapes, die auch Patrick infizieren.

„Streetball bedeutet für mich Freiheit und Kreativität“

Heute, gut 15 Jahre später, finden sich in Köln zahlreiche Freiplätze, auf denen die staunenden Jugendlichen von damals ihren Idolen immer noch unnachgiebig nacheifern. Der Streetball als eigene Kultur hat sich sesshaft gemacht und ist von der Basketball-Landkarte nicht mehr wegzudenken. Sofern Petrus es zulässt, kann in Köln und auf seinen knapp 40 Plätzen fast jederzeit Streetball gespielt werden.

Der vierte „Germany’s Reality Check“ in der Domstadt

Szene aus dem Halbfinale des Germany´s Reality Check. (Foto: D. Krettek)

Szene aus dem Halbfinale des Germany´s Reality Check. (Foto: D. Krettek)

Dass die Courts am 11. und 12. Juli aber allesamt leergefegt sind, liegt indes nicht allein am unberechenbaren Wettergott. Basketballer aus ganz Europa trafen sich in der Abenteuerhalle in Köln-Kalk, um aus 16 hochklassig besetzten Teams letztlich einen Champion zu küren. Auf dem Asphalt quietschende Schuhsohlen und der immer wieder aufkommende Applaus der gut 700 Zuschauer – neben dem lautstark aus den großen Boxen schwappenden Hip-Hop ist es der individuelle Soundtrack des vierten „Germany’s Reality Check“ in der Domstadt.

Für das heimische Team ist in dem Turnier, dass vom ersten Spiel an im K.O.-Modus ausgetragen wird, schon nach einer Partie Endstation. Gegen den späteren Finalisten aus Paris verloren die Kölner 30:38 – das Turnier gewann das Team aus Hannover mit dem Kölner Bundesligaspieler Björn Schoo. Neben dem Sport standen auch die anderen Facetten der Bewegung, wie Musik und Mode im Fokus. Während heftige Regenschauer über die Abenteuerhalle ziehen, begeistert das Event die Zuschauer, deren Kleiderwahl überwiegend drei Nummern zu groß ausfällt, so als Schmelztiegel der Streetball-Kultur. [mehr]

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Written by alebeda

Juli 30, 2009 um 1:24 pm

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